Die Luft wird immer dünner. Ausgerechnet beim Tabellenschlusslicht ASV Hamm musste GWD Minden eine äußerst schmerzhafte 26:31-Pleite hinnehmen. Und das nach einer der mit Sicherheit schwächsten Vorstellungen in dieser Saison. Bitter, denn die Punkte hätten den Grün-Weißen sehr gut getan und sie punktgleich an die HSG Wetzlar herangeführt.
Pech dann wenige Tage später, als man nach großem Kampf hauchdünn mit 28:29 beim HC Erlangen den Kürzeren zog.
Dadurch bleibt der Rückstand bei zwei Punkten und dem deutlich schlechteren Torverhältnis gegenüber Wetzlar. Die Zahl der noch ausstehenden Spieltage reduziert sich von Woche zu Woche. Und das Restprogramm spricht eindeutig für den Kellerkonkurrenten.
Dabei hatte es für den Saison-Endspurt zunächst positive Nachrichten gegeben: Die Ostwestfalen haben die wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein weiteres Jahr im Handball-Oberhaus ohne Auflagen erfüllt und von der Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e. V. die Lizenz erhalten. Das wirtschaftliche Gütesiegel erhielten alle Erst- und Zweitligisten, die Entscheidung steht unter dem Vorbehalt der jeweiligen sportlichen Qualifikation.
Bei GWD Minden sieht man in der Entscheidung der Lizenzierungskommission, trotz schwieriger Rahmenbedingungen, ein äußerst positives Signal für die Zukunft. „Wir sind unglaublich dankbar für die vielen positiven Signale, die wir derzeit von unseren Sponsoren und Fans empfangen. Die Treue unserer Partner und Anhänger in diesen für uns alle schwierigen Zeiten ist großartig und zeigt einmal mehr den tollen Zusammenhalt für den Handball-Bundesliga Standort Minden. Dies lässt uns demütig und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen“, so GWD Minden Geschäftsführer Nils Torbrügge.
Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine. Unter die Lupe werden aber auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien der Erst- und Zweitligisten genommen. Der unabhängigen Lizenzierungskommission gehören neben dem Vorsitzenden Rolf Nottmeier (Richter am Arbeitsgericht Minden), Olaf Rittmeier (Steuerberater) und Frank Bohmann (Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH) an. Diese wird bei ihrer Arbeit durch Mattes Rogowski (Leiter Sport & Lizenzierungsverfahren) und Marie Küppers (Projektmanagerin Spielorganisation, Sportentwicklung, Lizenzierung) unterstützt.
Im kommenden Herbst müssen die Clubs für die dann laufende Spielzeit 2023/2024 erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dokumentieren.