Gestärkt zurückkehren, aus Fehlern lernen und den Blick nach vorn richten – die erste Niederlage in einem Meisterschaftsspiel seitdem die Mannschaft im Sommer 2021 erstmals am Spielbetrieb teilnahm, hat bei den Minden Wolves keine Spuren hinterlassen. Denn eine Woche nach dem ernüchternden Rückschlag gegen den selbsternannten Titelfavoriten Krefeld Ravens haben die American Footballer der DJK Dom wieder in die Spur gefunden. Bei den Münster Mammuts zeigte sich das Team von Headcoach Phil Gamble gut erholt und fuhr als Aufsteiger dank eines klaren 55:0 den fünften Sieg im sechsten Spiel der Oberliga-Saison 2023 ein.
Ungeachtet dessen steckt der Stachel der Enttäuschung bei Spielern und Coaches ob der verpassten Chance gegen die Ravens nach wie vor tief. „Es gibt nach den aktuellen Erkenntnissen halt nur die beiden Spiele gegen Krefeld, in denen wir richtig gefordert werden und in denen sich die Meisterschaft entscheidet“, blickt Headcoach Phil Gamble zurück. Und Sportdirektor Volker Krusche ergänzt: „Wir wollten zeigen, dass wir auch gegen den Topfavoriten mithalten können. Das ist uns leider nicht gelungen. Nicht, weil die Ravens so viel besser waren, sondern weil uns ausgerechnet in diesem Duell zu viele Fehler unterlaufen sind. Davon haben die Ravens profitiert, sind von uns förmlich zum Punkten eingeladen worden.“
„Kopf hoch, Mund abputzen“ lautete der meistgenannte Ratschlag. Und genau den beherzigen die „Wölfe“. Allein die Tatsache, dass die geschätzten 2.800 Fans, die ins Weserstadion gekommen waren, den Gamble-Schützlingen den Rücken stärkten, als die zwei Punkte längst vergeben waren, hat sie ungemein aufgebaut. In Minden ist man mit dem, was das „Wolfsrudel“ bislang erreicht und auf die Beine gestellt hat, mehr als zufrieden. Und da der Sport nicht nur Erfolg, sondern auch Niederlagen bereithält, war ja eigentlich nichts Ungewöhnliches passiert.
Gerade in solchen Situationen zeigt sich, wie stark ein Team ist. Niederlagen verdauen, nach ihnen gestärkt wieder aufstehen und sich vom vorgenommenen Weg nicht abbringen lassen, das macht große Teams aus. Und ein solches wollen die Minden Wolves schließlich werden. Und sollte in diesem Jahr nach zwei ungeschlagen beendeten Saisons am Ende die Vizemeisterschaft herausspringen, so darf das zurecht als weiterer Erfolg gewertet werden. Aber soweit ist es noch nicht. Und man darf sich gewiss sein, dass Phil Gamble und seine Jungs trotz des großen Rückstands im direkten Vergleich im Rückspiel alles dafür tun werden, um den noch wettzumachen. Zumindest aber zu zeigen, dass sie deutlich besser sind, als sie sich im ersten Aufeinandertreffen präsentiert haben.
(Foto: DJK Dom Minden)
