Während es bei GWD Minden in der 2. Handball-Bundesliga seit der letzten Ausgabe des Stadtgeflüsters ein Auf und Ab gab, wobei Niederlagen in den Topspielen gegen Hüttenberg und in Balingen die Grün-Weißen zwar nicht aus dem Kampf um die Aufstiegsplätze warfen, sie dadurch aber eines möglichen Vorteils beraubten, durfte sich der Zweitligist aber über eine besondere Nachricht freuen: Die Handball-Bundesliga GmbH gab bekannt, welche Bundesligisten aus beiden Profiligen das neu geschaffene Nachhaltigkeitszertifikat für das Jahr 2025 erworben und damit unterschiedliche Kriterien in den Bereichen soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit erfüllt haben. Und GWD war unter diesen ausgezeichneten Teams.
Das Nachhaltigkeitszertifikat ist Teil der HBL-Nachhaltigkeitsstrategie, mit dem ein gemeinsames, grundlegendes Verständnis für Nachhaltigkeitsaktivitäten im Profihandball entwickelt wird. Die Handball-Bundesliga GmbH hat in enger Zusammenarbeit mit den Bundesligisten und unter Einbeziehung von Experten Handlungsfelder definiert, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Das aktuelle Prüfverfahren durch den HBL-Zertifizierungsausschuss setzt Schwerpunkte im Bereich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit. Jeder Club, der das Nachhaltigkeitszertifikat 2025 erreichen will, muss einen deutlichen Erkenntnis- und Datengewinn nachweisen. Die wichtigsten Vorgaben sind:
- Messung und transparente Bekanntgabe des CO2-Fußabdrucks von Spieltag und Geschäftsstelle.
- Benennung einer hauptamtlich tätigen Person im Bereich Nachhaltigkeit und der Nachweis einer Weiterbildungsmaßnahme.
- Nachweis von mindestens zwei näher definierten sozialen Projekten.
- Interne Erfassung zur Mobilität aller Mitarbeitenden, inklusive Profikader sowie ein Nachweis von optimierter Mobilität.
- Beschreibung von Prozessen für Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft in den Bereichen Heimspiel- und Trainingsstätte sowie Geschäftsstelle.
GWD-Nachhaltigkeitsbeauftragte Alice Kannieß äußerte sich zum Erhalt des Zertifikates wie folgt: „Das Nachhaltigkeitszertifikat zeigt, dass ökologische Verantwortung, soziales Engagement und ökonomisches Bewusstsein auch im Profisport Hand in Hand gehen können. Wir erachten es als äußerst wichtig, dass die Handball-Bundesliga das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt. Dass GWD Minden das Nachhaltigkeitszertifikat erhalten hat, erfüllt uns mit Stolz und ist zugleich ein Ansporn, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft noch stärker vorantreiben.“
Personell gab es bei GWD eine Veränderung. Der ungarische Rückraumspieler Benedek Éles hat den Verein verlassen und sich einer neuen Herausforderung gestellt. Er kam zum 1. Juli 2023 vom ungarischen Klub Fejer B.A.L. Veszprem an die Weser. In seiner ersten Saison kam der Mittelmann in 13 Spielen auf 40 Tore, ehe ihn eine Kreuzbandverletzung im Heimspiel gegen Großwallstadt stoppte. Für ihn verpflichteten die Grün-Weißen Adam Nyfjäll, Kreisläufer vom Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf. Er Ersetzt den verletzten Tom Bergner. Vom IFK Kristianstad, wo Nyfjäll nicht nur national um Titel mitspielte, sondern auch
internationale Erfahrungen in der EHF Champions League und EHF European League sammelte, wechselte der Schwede mit dem Ziel HSG Wetzlar zur Saison 2021/2022 in die 1. Handball-Bundesliga. Nach zwei Jahren entschloss sich der heute 32-jährige für eine neue sportliche Herausforderung und fand in Niedersachsen, beim TSV Hannover-Burgdorf, seine neue sportliche Heimat. Insgesamt kommt der erfahrene Schwede in 96 Spielen auf 180 Tore im deutschen Oberhaus. In Minden erhielt er nun einen bis zum Saisonende gültigen Vertrag. Im kommenden Sommer wird sich der Kreisläufer dem benachbarten Bundesligisten TBV Lemgo Lippe anschließen.
(Foto: GWD)